Konzentrationsprobleme

Mangelnde Konzentration ist ein Sammelbegriff für viele unterschiedliche Verhaltensweisen, die ein Kind zeigen kann. So können darunter sowohl Verhaltens- als auch Motivations- als auch wirkliche Konzentrationsschwächen verstanden werden.
Konzentration heißt, ausreichend lange bei einer Sache bleiben und unerwünschte und unpassende Gedanken und Außenreize ausblenden zu können. Wenn ein Kind ein solches Verhalten nicht zeigt, kann die Ursache zum Beispiel darin liegen, dass

• es kein Interesse für die „Sache“ aufbringt,
• die vermeintlichen Störungen in der Gruppe interessanter sind,
• es innerlich mit anderen Themen beschäftigt ist,
• es Störungen in der Wahrnehmungsverarbeitung oder motorischen Entwicklung hat und deshalb schneller ermüdet als andere Kinder,
• es eine wirkliche Konzentrationsstörung hat.

Um die Ursache definieren zu können klären wir mit Kind und Eltern, wie das Kind sich selbst wahrnimmt und welche Beobachtungen die Eltern in welchen Situationen machen, ebenso fragen wir nach, wie genau das zum Kind passende gewünschte Verhalten aussehen würde.

Wir erarbeiten im persönlichen Kontakt mit dem Kind Schritte dahin. Wir gehen davon aus, dass sich Konzentrationsübungen nicht von alleine auf Schulsituationen übertragen, sondern dass das Kind lernen muss, sich selbst zu beobachten und zu steuern. Deshalb sprechen wir mit ihm Strategien dafür ab, die es bis zum nächsten gemeinsamen Termin in der Echtsituation ausprobiert und bewertet.

Eltern beraten wir, wie sie konzentriertes Verhalten, zum Beispiel bei den Hausaufgaben, initiieren und unterstützen können. Wenn sinnvoll, beraten wir mit Lehrerinnen und Lehrern, wie sie dies auch in der Schule tun können.

ADHS und ADS benötigen eine multiprofessionelle Behandlung. Konzentrationsstörungen als solche können wir nicht behandeln, wohl aber können wir Kinder und Jugendliche unterstützen, die ausgehend von einer solchen Diagnose Lernprobleme oder Teilleistungsstörungen entwickeln.